TCM bei chronischen Erkrankungen: Wer nutzt sie – und warum?

Kurz gesagt: In China greift fast jede*r Zweite mit einer chronischen Erkrankung zu Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Am häufigsten werden Kräuterrezepturen verwendet, gefolgt von Schröpfen, Massage/Acupressur, Akupunktur und Moxibustion. Entscheidungstreiber sind u. a. wahrgenommene Wirksamkeit, Behandler-Setting (z. B. TCM-Klinik) und Kosten. Nature

Wie verbreitet ist TCM bei chronischen Leiden?

Eine landesweit repräsentative Querschnittsanalyse (CGSS-Daten, 1.023 Betroffene) zeigt: 49,1 % der Menschen mit mindestens einer chronischen Erkrankung nutzten TCM-Therapien. Genutzte Verfahren (Mehrfachnennungen): Kräuterrezepturen 73,1 %, Schröpfen 37,5 %, Akupressur/Massage 31,3 %, Akupunktur 30,5 %, Moxibustion 23,1 %. Nature

Wer nutzt TCM besonders häufig?

  • Menschen im Alter von 41–60 (vs. >81 J.) nutzten TCM signifikant häufiger.

  • Häufige Arztkontakte im letzten Jahr korrelierten mit höherer TCM-Nutzung – Hinweis auf aktive Gesundheitsorientierung.

  • Selbsteingeschätzte Gesundheit „normal“ statt „schlecht“ ging mit geringerer Nutzung einher (wer stärker belastet ist, sucht eher ergänzende Optionen).

  • Mehrere Informationsquellen (statt nur TV) erhöhten die Wahrscheinlichkeit, TCM zu verwenden. Nature

Was ist Patient*innen wichtig? (Präferenzen & Zahlungsbereitschaft)

Eine Discrete-Choice-Studie mit 317 Patientinnen (Jiangsu) untersuchte, worauf chronisch Erkrankte bei TCM-Leistungen Wert legen. Ergebnis: Wirksamkeit ist das wichtigste Kriterium, danach das Behandlungssetting(Bevorzugung von TCM-Krankenhäusern), die Methode (z. B. Akupunktur vs. Massage) und die Eigenkosten. **Rural lebende Patientinnen** reagierten sensibler auf Kosten als urbane. BioMed Central

Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung?

Die CGSS-Analyse nennt u. a. Alter, Gesundheitsselbstbild, Alkoholkonsum-Häufigkeit (sehr selten), Arztbesuche, Mediennutzung sowie Krankheitsart/Multimorbidität als Prädiktoren für TCM-Nutzung. Interessant: Wer mehrere chronische Erkrankungen hat, nutzt TCM häufiger – vermutlich wegen des ganzheitlichen Ansatzes und der guten Kombinierbarkeit im Alltag. Nature

Was bedeutet das für den Alltag – und für eine gut informierte Wahl?

1) Erwartungsmanagement & Evidenz:
Die Daten zeigen hohe Nutzung und klare Präferenzen, aber: Die CGSS-Studie ist querschnittlich – sie erklärt Zusammenhänge, nicht Kausalität. Für viele Indikationen wächst die Evidenz, dennoch braucht es weiterhin pragmatische, methodenstarke RCTs und standardisierte Qualitätskontrollen (Rohstoffe, Endpunkte, Stichprobengröße). Nature+1

2) Setting zählt:
Viele Patient*innen bevorzugen TCM-Kliniken und qualifizierte Anbieter. Für uns als Apotheke heißt das: Beratungzu passenden Darreichungsformen und Begleitung in der Kombination mit konventioneller Behandlung sind besonders wertvoll. BioMed Central

3) Kosten im Blick – vor allem im ländlichen Raum:
Rural Patient*innen reagieren stärker auf Out-of-Pocket-Kosten. Transparente Preisinformation, einfache Rezeptur-Optionen und klare Einnahmepläne können Barrieren senken. BioMed Central

4) Informiert entscheiden:
In großen Befragungen zeigte sich: TCM wird häufig präventiv genutzt; höhere Bildung/Einkommen korrelieren mit positiverer Einstellung – ein Hinweis, dass Aufklärung wirkt. PubMed+1

Häufige Anwendungen bei chronischen Erkrankungen

  • Kräuterrezepturen (z. B. nach klassischer Rezepturlogik, individuell angepasst) – am häufigsten genutzt. Nature

  • Akupunktur, Tuina/Anmo (Massage), Schröpfen, Moxibustion – je nach Beschwerdebild zur Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung oder Regulation. Nature

Wichtig: Die Studienlage zu einzelnen Indikationen ist heterogen. Gerade bei komplexen, chronischen Verläufen ist die Integration mit der haus-/fachärztlichen Therapie sinnvoll. PMC

Beratung in der Asia Apotheke: So finden Sie die passende Option

  1. Ziel klären: Akute Linderung, langfristige Regulation, Prävention?

  2. Form wählen: Tee/Abkochung, Granulat, Kapsel – was passt zum Alltag?

  3. Begleitmedikation checken: Wechselwirkungen, Kontraindikationen (z. B. Leber/Niere, Schwangerschaft).

  4. Qualität beachten: Standardisierte Rohstoffe und geprüfte Rezepturen.

  5. Feedback-Schleife: Wirkung & Verträglichkeit dokumentieren, ggf. Rezeptur anpassen (in Abstimmung mit Therapeutin/Ärztin).


Fazit

Die TCM ist für viele Menschen mit chronischen Erkrankungen ein relevanter Bestandteil des Gesundheitsmanagements – mit klaren Nutzungsmustern (Kräuter an erster Stelle) und deutlich geäußerten Präferenzen (Wirksamkeit, Setting, Kosten). Wer informiert wählt, profitiert am meisten – und genau dabei unterstützen wir Sie in der Asia Apotheke mit qualitätsgesicherten Produkten und persönlicher Beratung. Nature+1


Quellen (Auswahl)

  • CGSS-Analyse 2021: Nutzung & Einflussfaktoren bei 1.023 chronisch Erkrankten (49,1 % nutzen TCM; Top-Methoden & Prädiktoren). Nature

  • Discrete-Choice-Experiment (2024): Präferenzen/Willingness-to-Pay; Wirksamkeit wichtigster Treiber; höhere Kostensensitivität rural. BioMed Central

  • Übersicht zu Studiendesign/Qualität: Herausforderungen & Ansatz für robustere TCM-Studien. PMC

  • Einstellungen & Prävention (2023): Große Befragung; Präferenz für präventive Nutzung, Zusammenhang mit sozioökonomischen Faktoren. PubMed+1